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Kleinmünster

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Kleinmünster im 17./18. Jh.
 
Kleinmünster war ein Ganerbendorf, das mehreren Herrschaften zinste.
Den Dorfbewohnern war zu dieser Zeit nichts zu eigen. Sie waren Pächter und Nutznießer des Hofes ihres Herrn.
Die zwei größten Lehnsherren waren der katholische Bistum Würzburg / Bamberg und das protestantische Sachsen-
Weimar-Königsberg. So gingen unsichtbaren Grenzen kreuz und quer durch das Dorf.
Nach dem geltenten Richtsatz <cuius regio eius religio> mussten damals die Untertanen die Religion des Lehnsherren
annehmen. Daher kann ich jedem für die Ahnensuche in der Region den Tipp geben: „In Zweifelsfall die Unterlagen
beider Kirchen zu studieren“.
 
Mit dem 17. Jahrhunderts beginnt ein düsterer, leidensreicher Abschnitt in der Geschichte der Region. Auch wenn ich
selbst noch keine Berichte direkt aus Kleinmünster gefunden habe, so liegen mir jedoch einige Chroniken der umliegenden
Ortschaften vor. Einige Ereignisse lassen sich durchaus auf Kleinmünster übertragen.
Mit Beginn des 30ig jährigem Krieg 1618 wurden hierzulande viele Soldaten geworben. Im Laufe des Krieges belegten
durchziehende Regimenter Quartiere und benahmen sich äußerst unrühmlich.
Die Kriegshandlungen selbst, aber auch die durch sie verursachten Hungersnöte und Seuchen
entvölkerten ganze Landstriche. Von Königsberg wird berichtet, dass 1630, 1632, 1634 und 1635 die Pest wütete.
1638 gibt es noch etwa 40 Untertanen  und  kaum 20 Menschen sind gesund!
 
Ist Kleinmünster zu dieser Zeit überhaupt noch bewohnt? Gibt es daher so wenig Informationen?
Dies bedarf noch umfangreicherer Archivarbeit.
 
Der Krieg endete 1648. Allmählich kehrte Normalität in die Dörfer ein.
 
Im Jahre 1683 kam Königsberg an Sachsen / Hildenburghausen. Der Herzog Ernst von Sachsen war ein Freund des Kriegslebens,
was dem Land Schulden einbrachte. Er verkaufte Bauerngüter und Mühlen, u.a. in Kleinmünster, an die Reichsritterschaft und
an die Stifte Würzburg und Theres.
1807 wurde festgesetz, dass u.a. Kleinmünster sofort dem Großherzogtum Würzburg zufallen, da diese die Mehrzahl der
Untertanen besäßen.
 
In einem Einwohnerverzeichnis von 1826 sind fast alle Bewohner Kleinmünsters katholischer Konfessionszugehörigkeit.
Es gib übrigens eine schöne Landkarte von Kleinmünster aus den Jahre 1847.
Beide Dokumente zusammen ergeben einen interessanten Einblick in das Dorfleben dieser Zeit.
 
Hyperlink zu Karte vom Kleinmünster 1847